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In der heutigen B2B‑Food‑Landschaft – von der industriellen Verarbeitung bis zu Profiküchen – sind Clean‑Label‑Zutaten, Bio‑Zertifizierungen und Plant‑Based‑Lösungen längst keine Marketingspielerei mehr, sondern ein Wettbewerbsvorteil. Verbraucher und Einkäufer fordern kurze Zutatenlisten, Transparenz zur Herkunft und sensorische Performance auf dem Niveau „traditioneller“ Produkte. In diesem Umfeld macht ein technischer Partner, der internationales Sourcing, angewandte F&E und schnelle Logistik vereint, den Unterschied zwischen guten Absichten und dem Launch maßgeschneiderter, skalierbarer Spezial‑Linien.

Clean Label, Bio und Plant‑Based: Die Trends, die die Lebensmittelindustrie prägen.

Was „Clean Label“ wirklich bedeutet (und warum es zählt)

„Clean Label“ hat in der EU keine einheitliche Rechtsdefinition, steht aber im Kern für erkennbare Zutaten, Verzicht auf künstliche Zusatzstoffe, minimale Verarbeitung und maximale Transparenz. Der Impuls kommt von den Konsumenten: Zutaten rangieren inzwischen – neben Qualität und Preis – unter den wichtigsten Kaufkriterien; der Anteil der Käufer, die klare Informationen auf dem Etikett verlangen, ist von 69% (2018) auf 76% (2023) gestiegen. Zudem performen Clean‑Label‑Positionierungen über dem Marktdurchschnitt und verzeichneten zuletzt ein Plus von 8%.
In der praktischen Auslegung zeigt sich laut Innova Market Insights eine globale Konvergenz: „Clean“ bedeutet vor allem additivefrei, natürlich und – zunehmend – ökologisch stimmig. Zwei von drei Verbrauchern geben an, sich (zumindest teilweise) vom Clean‑Label‑Versprechen leiten zu lassen; in Europa treiben Authentizität, Natürlichkeit und klare Kommunikation den Trend.
Regulatorisch gilt: Der EU‑Rahmen schreibt Kennzeichnungspflichten vor (Zutatenliste, Allergene, Herkunft – wo relevant); einzelne Kategorien – etwa Aromen – sind durch unionsweite Regelwerke und Positivlisten geregelt. Die fehlende Legaldefinition macht die Ausrichtung an bestehenden Vorschriften und eine dokumentierte Compliance umso wichtiger.

Bio: resiliente Nachfrage zwischen UK und USA

Nach inflationsbedingten Schocks zieht Bio wieder an. In den USA meldet die Organic Trade Association für 2024 Umsätze von 71,6 Mrd. US‑$ (+5,2% YoY) – mehr als doppelt so schnell wie der Gesamtmarkt für Lebensmittel. Erstmals seit 2020 übertrifft Bio damit den Marktdurchschnitt – ein Signal für strukturelle, kategorienübergreifende Nachfrage.
Im Vereinigten Königreich weist der Soil Association Organic Market Report 2025 für 2024 ein Volumen von 3,7 Mrd. £ (+7,3%) aus; in der GfK‑Erfassung wuchsen Bio‑Stückzahlen viermal schneller als Non‑Bio. Strategisch relevant fürs B2B: Nur 3% der britischen Agrarfläche sind bio – die Wertschöpfungskette bleibt strukturell importabhängig und eröffnet Chancen für belastbare Auslands‑Supply‑Chains.

Clean Label, Bio und Plant‑Based: Die Trends, die die Lebensmittelindustrie prägen clean plant 3

Plant‑Based: zwischen Marktreife und „Clean“-Neuausrichtung

Plant‑Based hat die Phase „Neu um jeden Preis“ hinter sich und tritt in eine selektivere Reife ein. In den USA liegt der Retail‑Markt 2024 (Milk, Yogurt, Ice Cream, Cheese, Meat & Seafood, Eggs, Ingredients) bei 8,1 Mrd. US‑$, mehr als doppelt so viel wie 2017; global erreicht der Retail‑Wert 28,6 Mrd. US‑$. Das Bild ist heterogen: Alternative Dairy wächst weiter, Meat‑Analogs wurden neu ausbalanciert, während Kategorien wie Plant‑Based Eggs dynamisch zulegen (auch getrieben durch Gesundheitsfaktoren in Geflügel‑Lieferketten).
Die „Ultra‑Processed“-Debatte hat den Kurs verändert: Marktführer vereinfachen Rezepturen, reduzieren Salz und Fett und setzen auf Short Lists, um Clean‑Label‑Erwartungen zu erfüllen. Das jüngste Repositioning von Beyond (kürzere Rezeptur, natürlichere Benennung) steht sinnbildlich: mehr essenzielle Zutaten, weniger wahrgenommene Komplexität. Für Formulierer gilt: Geschmack und Textur sind nicht verhandelbar – aber die Glaubwürdigkeit des Etiketts entscheidet über den Mainstream‑Erfolg.

Praktische Implikationen für F&E: von der Theorie auf den Teller

Diese Trends in technische Spezifikationen zu übersetzen, heißt, an vier Stellhebeln zu arbeiten:

  1. Etikett kurz und erkennbar. Rohstoffe aus der „Küchenschublade“ priorisieren (Obst, Gemüse, Leguminosen, Getreide, Purées, natürliche Fasern), Zusatzstoffe begrenzen und Funktionen durch Prozesse (Schnitte, Portionen, IQF) sowie die Auswahl leistungsfähiger Sorten in der Rezeptur unterstützen.
  2. Dokumentiertes Bio. Bio‑Zutaten dort integrieren, wo das Positioning es erfordert; Rückverfolgbarkeit und sensorische Kompatibilität zwischen Losen/Ländern sicherstellen, um Produktionskonstanz zu gewährleisten.
  3. Plant‑Based mit Performance. An pflanzlichen Matrizes und Vorbehandlungen arbeiten (z. B. Purées, IQF‑Schnitte, Blanching), die Ausbeute, Stabilität und Mouthfeel optimieren; wo Struktur nötig ist, Lösungen bevorzugen, die vom Endnutzer als „natürlich“ wahrgenommen werden.
  4. Transparenz in der Lieferkette. Herkunft, Saisonalität, Anbaupraktiken und Impact (Wasser, Emissionen, Abfall) überprüfbar kommunizieren. Transparenz ist heute ein Kauftreiber auf Augenhöhe mit Preis und Qualität.

Warum die Supply Chain wichtiger ist als der Claim

Die Nachfrage ist da – entscheidend ist die Liefersicherheit. UK wächst in Bio, bleibt aber importabhängig; in den USA beschleunigt Bio, und Plant‑Based festigt relevante Anteile in Retail und Foodservice. Für B2B‑Einkäufer folgt daraus: vegane B2B‑Produkthändler und Importeure von Tiefkühlobst, die Kontinuität, sensorische Standards und Multi‑Market‑Compliance balancieren können.
Das „richtige“ Ingredient allein genügt nicht: nötig sind Mehrländer‑Beschaffungspläne, Puffervorräte, Sorten‑/Herkunfts‑Alternativen und eine Kühlkette, die die Integrität von der Ernte bis zur Entladung schützt. Hier ist Tiefkühlung der natürliche Verbündete von Clean Label: Schnellgefrieren erhält Nährstoffe und Farbe, senkt Abfall und sichert wiederholbare Standards bei gleicher Rezeptur – während Frischware unter Saisonalität und Variabilität leidet.

Palimex als technischer F&E‑Partner

Palimex agiert als internationales Hub für IQF‑pflanzliche Zutaten und Purées – von Ägypten (Brokkoli, Blumenkohl, Artischocken, Erdbeeren) über Chile (grüner Spargel, Kürbispüree) bis nach Europa – mit BRC‑ und Bio‑Zertifizierungen sowie integrierter Kühlkette. Das bringt drei konkrete Vorteile für die Entwicklung maßgeschneiderter Rezepturen und Spezial‑Linien:

  • Sensorisches Co‑Development: Tests zu Schnitten, Reifegraden und Blends für konstante Textur und Ausbeute (z. B. IQF‑Rote‑Früchte für Ripple & Topping, kalibrierte Purées für Bakery und Cremes).
  • Flexibles, kontinuierliches Sourcing: Multi‑Origin‑Netzwerke, um Shortage‑Risiken zu senken und Produktstandards über das Jahr zu halten (besonders relevant für Bio und Saisonales).
  • Compliance & Claim‑Readiness: Dokumentationssupport für Audits und Dossiers (Specs, Allergene, Herkunft, Bio) im Einklang mit EU‑Kennzeichnungsregeln; Transparenz zu Lieferkette und Losen für glaubwürdige „Clean“-Kommunikation.

Mit Blick auf Plant‑Based hilft der Zugang zu homogenen pflanzlichen Matrizes (vorbehandelte Gemüse, stabilisierte Purées, IQF‑Schnitte mit konstanter Granulometrie), Rezepturen zu vereinfachen und Etiketten zu verkürzen – ohne Kompromisse bei Geschmack und Struktur. Dieser Ansatz stützt die laufende „Clean“-Neupositionierung der Top‑Player und verkleinert die Lücke zwischen Versprechen und Konsumentenwahrnehmung.

Praktische Roadmap für Marketer und Food‑Technologen

  1. Prioritäre Claims (Clean/Organic/Vegan) mappen und Specs für stimmige Clean‑Label‑Zutaten definieren (z. B. IQF, Mono‑Purées).
  2. Dual‑Sourcing‑Pläne mit komplementären Ländern (Europa + Ägypten/Chile) entwerfen und sensorische Äquivalenzen testen.
  3. „Red‑Flag“-Additive, wo möglich, reduzieren und durch leistungsfähigere Prozesse und Rohstoffe ersetzen; Einfluss auf Shelf‑Life verifizieren.
  4. Lieferkette transparent machen: Herkunft, Anbaupraktiken, Zertifizierungen, Werks‑Audits; Etikett an EU‑Vorgaben ausrichten.

Kurz gesagt: Der Markt belohnt essenzielle Rezepturen, zertifiziertes Bio und Plant‑Based mit hoher sensorischer Performance – getragen von einer Supply Chain, die Verfügbarkeit und Konsistenz sicherstellt. Daten aus UK und USA bestätigen resiliente Nachfrage und wachsendes Etikett‑Bewusstsein, während Marktführer zu „cleaneren“ Formulierungen übergehen. Palimex vereint internationales Netzwerk, Kühlketten‑Logistik und F&E‑Support und unterstützt Marken dabei, Clean‑Label‑Zutaten und vegane Linien marktreif zu entwickeln – ohne Kompromisse bei Geschmack, Qualität und Lieferkontinuität.
Wenn Sie vegane B2B‑Produktlieferanten und einen technischen Partner suchen, der Trends in konkrete Produkte übersetzt, sprechen Sie mit dem Palimex‑Team: von der individuellen Rezeptur über industrielle Skalierung bis hin zu Compliance und Go‑to‑Market.